Nach dem auf cut erschienenen Album des Signal Quintets folgen nun auf Günter Müllers Label For4ears weitere Dokumente des durch Japan und Lateinamerika getourten schweizerischen EAI-Kollektivs. Die hier vorgestellte zweite von geplanten fünf Volumes teilen sich Tomas Korber (Gitarre, Electronics), Christian Weber (Kontrabass) und als Gast Katsura Yamauchi am Saxophon. Zwei sehr konzentrierte Stücke sind zu hören, die sich eines spieltechnisch reduziert angelegten Vokabulars bedienen. Das Saxophon äußert sich ausschließlich tonlos, lediglich der Atem des Spielers bleibt hörbar; monoton die wie beiläufig eingestreuten Schläge am Kontrabass, zurückhaltend und beinahe statisch auch die elektronischen Beiträge.
Beeindruckend, wie präzise dabei jeder Ton erscheint, wenn sich schon im ersten Stück über knapp zwanzig Minuten ein unglaublich dichtes Mantra aus dieser selbst auferlegten Beschränktheit erhebt, wie selbstverständlich sich das eine ins andere fügt, ein verharren in spontaner Trance. Dieses Album ist der mit Abstand schönste dieser bis dato drei Teile umfassenden Serie – wobei auch die beiden anderen durchaus ihren Reiz haben – und unterstreicht elegant, wie wichtig es für improvisierte Musik ist, immer und immer wieder statt zu finden.


Tobias Bolt